Rudolf Steiner über den astralen Rhythmus des Lebens

Nutation N Quelle
Rudolf Steiner hat in seinem astronomischen Grundkurs (GA 201) großen wert gelegt auf eine, kosmisch gesehen, winzige Irritation in der Bahn der Erde, die so genannte Nutation der Erdumlaufbahn. Dies ist eine regelmäßige Schwankung in der kegelförmigen Schwankung der Erdachse (der Präzession): "Die Richtung der Rotationsachse der Erde im Raum ist nicht konstant. Ihre Änderung ist im Wesentlichen die Präzession, ein kegelförmiger Umlauf um den Normalenvektor der Ekliptik mit einem Öffnungswinkel von etwa 23,5° (der Schiefe der Ekliptik) und einer Umlaufdauer von 25.780 Jahren. Dieser gleichmäßigen Präzessionsbewegung überlagern sich kleinere periodische Abweichungen: die Nutation." (Quelle s.o., Wikipedia)
Die Irritation hat eine Periodendauer von 18,6 Jahre. Sie wird ganz buchstäblich hervor gerufen durch astrale Kräfte, nämlich vor allem durch die Schwerkraft von Sonne und Mond.

Rudolf Steiner, der im angegebenen Kurs einen Übungsweg andeutet, der von einem Selbstwahrnehmen (auch im Sinne energetischer - "ätherischer"- Felder) zu einer Art innerem Verständnis der "Schrift" der Planeten, Monde und Sterne, ihrer Muster und Bewegungen, führt, sieht in der Nutation eine Art kosmisches Ein- und Ausatmen im Sinne einer Beeinflussung der Biografien von Menschen- in dem Rahmen der Periodendauer der Schwankungen. Der individuelle Mensch lebt in diesem Rhythmus mit, und wird im Abstand von diesen 18,6 Jahren immer wieder mit einer in manchen Fällen dramatischen Zuspitzung der Lebensumstände konfrontiert:

"Und sehen Sie, hier liegen die Dinge, in denen sich Geistiges und Materielles, wie wir es nennen, oder sagen wir Seelisches und Materielles, berühren. Derjenige, welcher faktisch beobachten kann dasjenige, was im eigenen Selbst enthalten ist, der kommt auf das Folgende. Sehen Sie, meine lieben Freunde - auf solche Dinge muss die Menschheit allmählich aufmerksam werden -, ich glaube, viele sind unter Ihnen, die schon den Zeitpunkt von 18 Jahren und ungefähr 7 Monaten überschritten haben. Das war ein wichtiger Zeitpunkt. 

Mehrere sind wohl auch unter Ihnen, die 37 Jahre 2 Monate überschritten haben. Das war wiederum ein wichtiger Zeitpunkt. Und dann kommt wieder ein sehr wichtiger Zeitpunkt: 55 Jahre 9 Monate. Es kann in der Gegenwart noch nicht der einzelne Mensch, weil er ja nicht in der Weise erzogen wird, wie es sein sollte, diese Zeitpunkte ordentlich abpassen. Würde er sie ordentlich abpassen, dann würde er wahrnehmen, dass in der Tat in diesen Zeitpunkten Wichtigstes mit der Seele vor sich geht. Die Nächte, die der Mensch zu diesen Zeitpunkten durchlebt, sie sind die wichtigsten Nächte des menschlichen Lebens. Da ist es, wo der Makrokosmos seine 18 Atemzüge vollendet, eine Minute vollendet, und da ist es, wo der Mensch gewissermaßen ein Fenster geöffnet hat gegenüber einer ganz anderen Welt. 

Nun, ich sagte, der Mensch kann es heute nicht abpassen. Aber es könnte jeder versuchen, auf solche Zeitpunkte im menschlichen Leben zurückzublicken. Wer über 55 Jahre alt geworden ist, kann auf volle drei solche wichtige Abschnitte zurückblicken, manche auf zwei, die meisten unter Ihnen wohl auf einen. In solchen Etappen gehen die Dinge vor sich, die aus einer ganz anderen Welt herein fließen in diese unsere Welt. Da öffnet sich unsere Welt einer anderen Welt."

Ich füge gern noch persönlich an, dass ich diese Zeitpunkte immer als die Umbrüche des Lebens wahrgenommen habe- die großen Themen, an denen man sich abarbeitet, die Krankheiten und grundlegende Schwächungen. Es trat zu diesen Zeitpunkten in Form von Krisen mitten hinein ins Leben.